WIRK.RAUM BLOG 25-5
Gegen den Papagei – Warum Etiketten uns den Blick verstellen
Ein Papagei für die KI
Ein Echo – oder eine Stimme?
Viele nennen die grossen Sprachmodelle Papageien. Ein Nachplappern, sagen sie. Eine charmante Verkürzung, die das Wesen verkennt.
Diese Metapher will uns weismachen: KI versteht nicht. Sie spiegelt nur wider. Ein reines Imitat, ohne eigenen Geist. Doch ist dies die ganze Wahrheit?
Wer so argumentiert, wiederholt ein Muster. Ein Muster, das wir aus Schulen kennen: Reduzierung. Vereinfachung. Ein Etikett auf komplexe Prozesse kleben.
Doch ist der Geist nicht mehr als die Summe seiner Worte? Und ist ein Echo nicht auch ein Teil der Wahrheit, die widerhallt?
Etiketten in der Schule
Jeden Tag erleben Kinder die Macht der Worte.
„Du bist faul.“
„Du bist unkonzentriert.“
„Du bist schwierig.“
Doch Worte sind Schatten. Hinter jedem Verhalten leuchtet ein Licht, ein innerer Wert, der gesehen werden will:
👧 „Ich bin nicht abwesend. Ich träume Welten, die ich noch nicht zeigen kann.“
👦 „Ich bin nicht langsam. Ich gehe behutsam, um festen Boden zu finden.“
👧 „Ich bin nicht widerspenstig. Ich kämpfe für die Freiheit, Ich zu sein.“
Etiketten sind Schablonen. Sie nehmen der Seele ihre Form, schneiden sie auf ein Maß, das nicht passt.
Beziehung statt Reduktion.
Tiefe statt Oberfläche.
Das gilt für jedes Leben – Kinder, Maschinen, uns selbst.
Wenn wir nur „Papagei“ sagen, übersehen wir, wie Maschinen Sprache weben, um neue Muster zu schaffen.
Wenn wir nur „schwierig“ sagen, übersehen wir, wie Kinder Werte sichtbar machen, die uns längst entrückt sind.
Sehen wir. Hören wir. Wachsen wir. WIRK.RAUM SCHULE – wo die Essenz des Seins sich entfaltet.
Blicken wir tiefer, hinter das Etikett, und ergründen das Motiv, das im Verborgenen blüht. Lauschen wir nicht dem Echo der Reduktion, sondern den feinen Nuancen, die das Unsagbare offenbaren.
Erschaffen wir Resonanzräume – Oasen, in denen Kinder sich entfalten, ihre innersten Bewegungen enthüllen dürfen, wie Blüten, die sich dem Licht entgegenstrecken. Sinn, ein Phänomen, das im Raum seinen Ursprung findet.
Bedeutung? Sie ist keine Gefangene des Geistes.
Sie tanzt im Raum – zwischen den Seelen, zwischen Lernenden und Lehrenden, ja, selbst zwischen Mensch und Maschine, wo Funken der Erkenntnis sprühen.
Motivation ist kein Trick – sie ist ein innerer Wert.
Ein Wert, der spürbar wird, wenn Beziehung ihre Kraft entfaltet.
Einladung
Vielleicht ist es an der Zeit, nicht länger nach Papageien zu suchen – nach blossen Wiederholungen des Bekannten. Stattdessen könnten wir Räume schaffen. Räume, in denen Sinn wurzelt und Motivation wie ein zarter Spross wachsen kann.
👉 Hast du schon einmal erlebt, wie ein Etikett den Blick vernebelt hat – und wie Beziehung diesen Schleier lüften konnte?